Zitat aus dem Protokoll der Mitglieder-Versammlung des Fördervereins Irish Terrier vom 28. Oktober 2012:
"Der Vorstand bedankte sich bei Andrea Gasch und Helga Richter-Lönnecke für die bisher geleistete hervorragende Arbeit zur Gesunderhaltung der Rasse."
Anfang Januar 2013 teilte mir der Rassebeauftragte Herr Andreas Clauser in einem Telefonat mit, dass ihm sehr an einer weiteren gemeinsamen Unterstützung der Forschung zum Wohle der Gesundheit unserer Irish Terrier gelegen sei.
Meine Antwort : Die Unterstützung der vom "alten" Vorstand des Fördervereins Irish Terrier (Maren Jurk, Helga Richter-Lönnecke und Andrea Gasch 2005-2009)
initiierten Forschungsprojekte wird für mich immer höchste Priorität haben.
Informationen zur aktuellen Cystinurie – Forschung
Am 5. September 2012 erreichte mich eine mail der neuen Mitarbeiterin von Prof. Giger, Frau Brons, mit ihrer Vorstellung und der Bitte um Zusammenarbeit. Diese mail ging zeitgleich verschiedenen Personen (Züchtern und Irish Terrier Besitzern) mit einer ähnlichen Aufforderung zu. Bis zu meinem Besuch am 8. Oktober 2012 im Lehrstuhl von Prof. Giger hatte Frau Brons keinerlei positive Rückmeldung zu ihrer Anfrage erhalten.
Bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Irish Terrier am 28. Oktober 2012 berichtete Frau Jurk in ihrem Bericht über die Cystinurie nicht von dieser mail.
Frau Jurk und Herr Hospowsky teilten mir mit, dass sie eine diesbezügliche Mail nicht erreicht
habe.
Anlässlich meines Besuches an der Universität von Pennsylvania überbrachte ich während der MV die Bitte des Forschungsteams, sich wieder intensiver an der Forschung zu beteiligen. Zeitgleich wurden bereits viele Irish Terrier Züchter und Besitzer von mir und anderen an der Sache Interessierten informiert mit der Bitte, sich mit Proben zu beteiligen. Insgesamt 19 Proben von Irish Terriern unterschiedlichster Abstammung konnten von mir am 10. Januar 2013 persönlich an Frau Brons übergeben werden, die sich zu diesem Zeitpunkt in Deutschland aufhielt.
Für mich stehen die Hunde und die Sache im Vordergrund und nicht irgendeine persönliche Befindlichkeit oder Animosität, wie sie von anderer Seite ständig gezeigt wird. Konstruktive Mitarbeit auch der Züchterinnen wäre hilfreich, die im Internet ständig immer wieder auf die persönliche Ebene abschweifen und unsachliche und beleidigende Beiträge posten.
Die Personaldiskussion darüber, wer Proben schicken soll und wer nicht, finde ich frappierend, zumal meines Wissens ausschließlich ich zeitnah tatsächlich Proben an die Wissenschaftler übergebe bzw. übergeben habe. Die Aufgabe als Sammelstelle zu fungieren wurde mir als vormaligem Vorstandsmitglied des Fördervereins (2005- 2009) von der Rassebeauftragten Jurk übertragen. Hieraus ergab sich eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Prof. Giger, die immer im Interesse des Fördervereins war, aber die nicht - und das muss hier deutlich gesagt werden – an den Förderverein gebunden ist. Weiterhin möchte ich darauf hinweisen, dass für Professor Giger eine personelle Kontinuität wichtig ist, nicht zuletzt unter dem Aspekt der Zeitökonomie.
Die Diskussion im Netz um Personalien ist in meinen Augen kontraproduktiv: was vielmehr benötigt wird, sind endlich Proben der vielen neu erkrankten Irish Terrier sowie von deren Familien und Halbgeschwistern. Hier sind besonders die Züchter gefordert, ihre Welpenleute zu kontaktieren, zu motivieren, Adressen weiterzugeben und vor allen Dingen sich selbst zu beteiligen.
Neben der Bereitstellung von Proben ist Offenheit der zentrale Begriff. Wir benötigen die Namen derjenigen Hunde, die Steine gebildet haben, um in den Stammbäumen die gefährdeten Verpaarungen erkennen zu können. Das mag im Einzelfall unangenehm sein, aber Vogel-Strauss-Politik vergrößert das Problem nur noch weiter. Ich erinnere an die Verbreitung der HD beim Airedale-Terrier.
Vorrangig ist überdies, den Deckeinsatz von solchen Rüden zu stoppen, von denen zum Zeitpunkt der Verpaarung de facto Nachkommen aus unterschiedlichen Verpaarungen bekannt sind, die an Cystinurie erkrankten. Auch wenn der Erbgang der Cystinurie nach wie vor unklar ist, so muss die züchterische Verpflichtung erbgesunde Hunde einzusetzen, absolute Priorität haben.
Neben dem Besuch der Montgomery-Dog-Show im Oktober 2012 nutzte ich die Möglichkeit, mich persönlich bei Prof. Dr. Urs Giger an der University of Pennsylvania in Philadelphia (USA) über den aktuellen Stand der Cystinurie-Forschung beim Irish Terrier zu erkundigen.
Über einen längeren Zeitraum hatte es keine Neuigkeiten gegeben und die Information, dass eine Wissenschaftlerin sich aktuell mit dem Thema beschäftigen wird, veranlaßte mich dazu, vor Ort mein Interesse und meine Unterstützungsbereitschaft in Erinnerung zu bringen. Beginnend mit meinem Engagement im Vorstand des Fördervereins Irish Terrier im Klub für Terrier e.V. (2005-2009) habe ich bis heute die Cystinurie-Forschung durch die Koordination des Sammelns von Blut- und Urinproben und deren Weiterleitung an Prof. Giger sowie durch intensive Stammbaumanalyse und das Sammeln von für die Forschung relevanten Informationen für die Forschungsgruppe unterstützt. Bedingt durch "politische" Querelen innerhalb der Züchterschaft und durch die propagierte Annahme von Züchtern, mit den sogenannten "COLA-Werten" eine Lösung gefunden zu haben, stagnierte die Unterstützung der Forschung.
Mit Ann-Kathrin Brons, die sich intensiv dem Thema der Cystinurie beim Irish Terrier verschrieben hat, und meinem Besuch, bei dem wir über für die Forschung nützliche Vorgehensweisen diskutierten, konnte das Thema "Unterstützung der Cystinurie-Forschung" wieder aktualisiert werden.
Beinahe wäre dieses aber gescheitert, da mein Antrag bei der Mitgliederversammlung des Fördervereins Irish Terrier (28.10.2012) das Thema "Cystinurie" nachträglich auf die Tagesordnung zu setzen, durch eine gewisse Gruppe von Züchtern fast abgelehnt worden wäre. Zum Glück stimmte dann aber doch eine knappe Mehrheit für die Aufnahme des Themas "Cystinurie" und so konnte ich die Neuigkeiten aus den USA verbunden mit der Bitte um Proben überbringen.
Seit Mitte Oktober 2012 wurden mir bis zum 10. Januar 2013 weitere 19 (!) Blutproben von Irish Terriern unterschiedlichster Abstammung anvertraut, die ich am 11. Januar 2013 persönlich an die Wissenschaftlerin Ann-Kathrin Brons übergeben habe. Das ist ein schönes Ergebnis.
Vielen herzlichen Dank an alle Beteiligten, sich in diesem Sinne zum Wohle der Rasse eingesetzt zu haben.
Nach wie vor können sich alle Irish Terrier - Besitzer mit einer Blutprobe an der CU-Forschung beteiligen.
Nähere Informationen finden Sie im folgenden Abschnitt.
Liebe Irish Terrier Besitzer und liebe Züchterkollegen/innen,
für die Cystinurie-Forschung benötigen wir mind. 2 x 2ml EDTA-Blut.
Dieses schicken Sie bitte in einem gepolsterten Umschlag direkt an mich. Falls möglich legen Sie auch eine Kopie der Ahnentafel bei.
Meine Adresse lautet:
Andrea Gasch
Schiphorster Weg 17, 23898 Sandesneben
Tel. 04536 - 9978102
Mobil 0176 - 30742323
e-mail aubumgasch@aol.com
Besonders interessant sind für die Forschung natürlich bereits erkrankte Irish Terrier oder Hunde mit erhöhten Cystinwerten, aber auch
jeder gesunde Irish Terrier ist wichtig, um eine möglichst breite Basis von unterschiedlichen Familien und Abstammungen zu haben.
Zeitgleich können diejenigen, die eine Blutprobe senden, auch eine Urinprobe abgeben.
Bitte nehmen Sie unbedingt vorher mit mir entweder telefonisch oder per mail Kontakt auf.
Vielen Dank für Ihren Einsatz zur Gesunderhaltung unserer wundervollen Rasse.
Andrea Gasch
Bei Interesse an einer Teilnahme an dieser Studie sende ich Ihnen gerne das Originalanschreiben von Prof. Dr. Giger zu.
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University of Pennsylvania School of Veterinary Medicine 3900 Delancey Street, Rm 4021 Philadelphia, PA 19104-6010 http://www.vet.upenn.edu/penngen |
Urs Giger, PD Dr. med. vet. MS FVH Dipl. ACVIM and ECVIM (Internal Medicine) Dipl. ECVCP (Clinical Pathology) Charlotte Newton Sheppard Professor 215-898-8830; Fax 573-2162; giger@vet.upenn.edu |
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19. November 2012
Sehr geehrte Damen und Herren,
Wir arbeiten weiterhin an einem Gentest und Behandlungsmöglichkeiten der Cystinurie beim Irish Terrier. Leider scheint der Erkrankung ein weitaus komplizierterer molekulargenetischer Defekt zu Grunde zu liegen als bei anderen Rassen, welcher die Aufklärung erschwert. Das Sequenzieren der im Zusammenhang mit der Cystinurie bekannten Gene hat bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Auffälligkeit ergeben die für die Erkrankung verantwortlich gemacht werden kann. Dennoch konnte in jüngster Zeit für eine Rasse, deren Krankeitsbild dem der Irish Terrier sehr ähnelt, ein Markertest zur Identifikation betroffener Tiere und Anlageträger entwickelt werden. Eine Genome Wide Association Studie (GWAS) ist beim Irish terrier in Gange.
Wir sind weiterhin sehr an der Übermittlung von Urin- und EDTA-Blutproben cystinurischer Irish Terrier und verwandter Tiere interessiert, um das Problem weiter einzugrenzen. Sollte zudem die Möglichkeit bestehen eine Gewebeprobe (Nierenbiopsie) eines an Cystinurie erkrankten Irish Terriers oder definitiven Trägertieres zu erhalten, würde uns dies sehr helfen.
Wie bereits berichtet, bewirkt die Kastration erkrankter Irish Terrier Rüden aus bislang ungeklärten Gründen eine deutliche Reduktion der Cystinausscheidung und hebt dadurch die Gefahr der Cystinsteinbildung und eines Harrnstaus völlig auf. Da nicht alle Hundebesitzer ihren Hund chirurgisch kastrieren lassen möchten, sind wir jetzt auch daran interessiert einige Hunde nach der chemischen Kastration zu beobachten. Aus diesem Grund schlagen wir vor einige cystinurische Irish Terriers chemisch zu kastrieren. Dies könnte mittels des Suprelorin®-Chips als Alternative zum chirurgischen Eingriff evaluiert werden.
Der Suprelorin®-Chip ist ein kleines Wachsstäbchen, welches den GnRH-Antagonisten Deslorelin enthält und damit die Produktion von Testosteron in den Hoden unterbindet. Der Chip kann schnell und einfach, ohne Anästhesie, vom Haustierarzt unter die Haut gesetzt werden von wo aus er kontinuierlich kleine Mengen des Wirkstoffes freisetzt. Zurzeit sind auf dem deutschen Markt Präparate mit einer ungefähren Wirkungsdauer von 6 und 12 Monaten erhältlich. Die Wirkung ist nach Ablauf der angegebenen Freisetzungsdauer reversibel, kann aber durch die anschließende Implantation eines neuen Chips aufrechterhalten werden. Diese Art der Kastration ist in Deutschland und anderen Ländern inzwischen weit verbreitet.
Unsere Hypothese ist, dass sowohl die chirugische als auch die medikamentöse Kastration zur Behandlung der Cystinurie beim Irish Terrier wirksam ist. Um den Behandlungserfolg der Kastration mittels des Superlorin®-Chips zu dokumentieren sollen vor der Implantation und anschließend in 2- bzw. 4-wöchigen Abständen Harnproben gesammelt, eingefroren und untersucht werden.
Die einfache Probennahme erfolgt somit nach folgendem Plan (bitte Formular ausfüllen):
2ml EDTA Blut
Woche 0: 2x 5ml Urinprobe 0-2 Tage vor der Kastration oder Implantation des
Suprelorin®-Chip
Woche 2: 5ml Urinprobe
Woche 4: 5ml Urinprobe
Woche 8: 5ml Urinprobe
Woche 12: 5ml Urinprobe
(Eventuell weitere Proben, falls die Cystin- und COLA-Werte den Normalbereich noch nicht erreicht haben.)
Für die Untersuchung der Proben werden jeweils etwa 5ml Urin benötigt. Dieser soll direkt nach dem Auffangen in sterilen Probenröhrchen (beim Tierarzt erhältlich) eingefroren und in diesem versandt werden. Jedes Röhrchen soll mit dem Namen des Hundes und Informationen zum Entnahmezeitpunkt gekennzeichnet werden. Desweiteren benötigen wir Angaben zum Alter und der Abstammung des Hundes sowie zu seiner Krankengeschichte. Dazu bitten wir das angehängte Formular auszufüllen.
Die Proben werden in gefrorenem Zustand, einzeln oder zusammen an folgende Adresse geschickt:
LABOKLIN (Cystinurie)
z.H. Frau Kolb
Steubenstraße 4
D-97688 Bad Kissingen
Alle patientenspezifischen Angaben werden höchst vertraulich behandelt und nicht an Dritte weitergegeben. Wir werden jeden Besitzer oder behandelnden Tierarzt direkt über die Testergebnisse und das weitere Management des Hundes informieren.
Diese Datenerhebung erfolgt im Rahmen einer Dissertation einer deutschen Tierärztin im Institut von Professor Giger an der University of Pennsylvania. Die Proben werden in Zusammenarbeit mit dem Labor Laboklin in Bad Kissingen und Dr. Adrian Sewell an der Uniklinik Frankfurt untersucht. Die Kosten für die Untersuchung der Proben werden für eine befristete Zeit übernommen.
Wir würden uns freuen möglichst viele Besitzer erkrankter Irish Terrier für unsere Studie gewinnen zu können. Bei Interesse und Fragen informieren wir interessierte Besitzer und behandelnde Tierärzte gerne weiter über das Thema. Desweiteren freuen wir uns wie bisher über alle Informationen zu erkrankten Tieren (Cystinsteine oder erhöhte COLA-Werte oder ein positiver Nitroprussid-Test) und auf die weitere gute Zusammenarbeit.
Mit freundlichen Grüßen aus Philadelphia,
Prof. Dr. Urs Giger und Ann-Kathrin Brons, med. vet.